Freitag, 12. Juni 2015
"Battle of the Queens" -Fichte Gymnasium, Theater AG
Game of Thrones (and Love)

Nein, das Stück spielt nicht in Westeros, sondern in England (und um diesen Thron geht es dann auch), aber die Thematiken und Geschehnisse auf der Bühne könnten auch gut aus einem Buch von George R. R. Martin stammen:
es wird verraten, belogen, manipuliert und intrigiert. Im Kampf um die Krone Englands behauptet ein jeder nur das beste für das Land im Sinn zu haben, doch am Ende bleibt jeder doch nur eine Marionette seines eigenen Hungers nach Macht und Anerkennung.

Es geht um Elizabeth Tudor, jungfräuliche Herrscherin von England und ihre Kontrahentin Maria Stuart, die Königin von Schottland, welche aus ihrem eigenen Königreich vertrieben wurde, da sie im Verdacht steht, den König, ihren Ehemann, ermorden lassen zu haben. Sie flieht nach England, doch da auch sie einen rechtmäßigen Anspruch auf den Thron hat, fürchtet Elizabeth um Macht und Leben und lässt Maria einkerkern.

Auftakt eines düsteren Ränkespiels am englischen Hofe, bei dem sowohl die eine als auch die andere Königin erkennen muss, dass zwischen erdrückenden Pflichten und machtgierigen Beratern kein Platz für die Liebe ist und man niemandem trauen darf (schon gar nicht den Franzosen).

Mit minimalen Bühnenbild bestehend nur aus dem königlichen Thron, der multifunktional auch als Hinrichtungspodest einsetzbar ist, und einigen ebenso wandelbaren Würfeln, dafür aber mit maximaler schauspielerischer Leistung, inszenierte die Theater AG das schwierige Stück von Schiller geschickt so verständlich, dass jeder den immer wieder überraschenden Machtspielchen folgen konnte, bei denen am Ende - in wahrer Game of Thrones-Manier - sogar buchstäblich die Köpfe rollen.

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Sehr schöner Text und ich stimme voll zu!

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